Wegen der politisch instabilen Lage in den nordafrikanischen Staaten nehmen die Kreuzfahrtschiffe immer häufiger Kurs auf die Häfen Nordeuropas, darunter auch Hamburg, Kiel und Warnemünde. Die attraktiven Ziele an den Küsten des südlichen Mittelmeeres werden so lange nicht angelaufen, bis sich die Lage wieder beruhigt hat.
Trotzdem erfreuen sich Kreuzfahrten wachsender Beliebtheit. Dies zeigt sich nicht zuletzt durch den Bau neuer Schiffe. So wird beispielsweise am 14. Mai 2011 im Hamburger Hafen die „Mein Schiff 2“ des Touristikunternehmens TUI getauft. Auch die hohen Kosten einer Kreuzfahrt von durchschnittlich 200 Euro pro Tag und das relativ hohe Durchschnittsalter der Reisenden, das bei etwa 50 Jahren liegt, scheinen den allgemeinen Trend nicht negativ zu beeinflussen.
Europäische Reiseunternehmen orientieren sich bei der zukünftigen Ausrichtung des Segments Kreuzfahrten am amerikanischen Vorbild. Dort buchen durchschnittlich 2,5 Prozent der Bevölkerung jährlich eine Schiffsreise, während dies hierzulande gerade mal gut ein Prozent tun. Auch bei der Ausstattung setzen die amerikanischen Schiffe Massstäbe, die allerdings teilweise aus europäischer Sicht ein wenig verrückt erscheinen. So können die Gäste bei Carnival Cruises während einer Reise durch die Karibik im Sonnenuntergang auf einer eigenen Eisbahn Schlittschuh laufen. Die Highlights der deutschen Kreuzfahrtschiffe wirken dagegen wesentlich bescheidener. An Bord des neuesten Schiffes der AIDA-Flotte befindet sich eine eigene Brauerei, TUI Cruises wartet mit kleinen Behandlungszimmern für Zahnärzte und Schönheitschirurgen auf.