Romo baut Kreuzfahrthafen

Auf Sylts nördlicher Nachbarinsel Romo wird der bereits bestehende Hafen ausgebaut, damit dort künftig auch Kreuzfahrt- und Spezialschiffe anlegen können. Doch vor allem die deutschen Urlauber blicken dieser Zukunft skeptisch entgegen.

RomoDie dänische Insel Romo bezauberte bisher durch Ruhe, unberührte Natur und den breitesten Sandstrand Nordeuropas. Doch was viele, vor allem deutsche Touristen als wunderschön erachten, empfinden andere als rückständig und verschlafen. So werden rund 25 Millionen Euro investiert um die bisherige Hafenanlage auszubauen und rundum zu erneuern. Geplant sind unter anderem neue Kais mit über 600 Metern Länge, ein weiterer Anleger im Wattsrom sowie Industrieanlagen an Land. Zudem soll ein Terminal für Kreuzfahrtschiffe gebaut werden. Sollte letzteres durch Umweltauflagen nicht möglich sein, sollen die Touristen per Shuttleboot zur Insel befördert werden. Dort sind dann unter anderem Aufenthalte im Wellness-Center oder Ausflüge zu Schloss Schackenborg oder nach Ribe, der ältesten Stadt Dänemarks, geplant. Im Hafenareal bereits fertig gestellt sind Designer-Wohnwürfel und ein Einkaufszentrum; auch die Strassen wurden neu verlegt.

Ein weiteres Grossprojekt ist die Offshore-Anlage Butendiek, die etwa 35 Kilometer vor der Küste Romos geplant ist. Die Spezialschiffe, die für den Bau und die Wartung der Windkrafträder nötig sind, sollen im Hafen der kleinen dänischen Insel anlegen können, damit eine schnelle Versorgung des Windparks gewährleistet ist. Zudem wird ein Heliport entstehen, durch den auch Fluglärm verursacht wird, welcher wiederum die Gäste auf der Insel verärgern könnte.

Mit der beschaulichen und entspannenden Ruhe wird es auf Romo also bald vorbei sein, was eventuell zu einem Einbruch der Besucherzahlen führen könnte. Andererseits werden durch den modernisierten Hafen bis zu 200 neue Arbeitsplätze geschaffen. Fest steht, dass sich die Insel Romo stark verändern wird – ob zum Guten oder zum Schlechten wird die Zukunft zeigen.