Türkei plant neuen Kanal zur Entlastung des Bosporus

Mit dem Bau eines neuen Kanals will der Ministerpräsident der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, die Bosporus-Durchfahrt, die bei Istanbul Marmarameer und Schwarzes Meer miteinander verbindet, entlasten.

Der neue Kanal soll westlich von Istanbul verlaufen und als zweite Verbindung zum Schwarzen Meer dienen. Die für das Projekt erforderlichen Machbarkeitsstudien sollen binnen der nächsten zwei Jahre abgeschlossen sein. Steht dem Bau nichts im Wege, soll der Kanal, der im jetzigen Planungsstadium noch als „Istanbul-Kanal“ bezeichnet wird, im Jahre 2023 fertiggestellt werden. Die Eröffnung des Kanals würde somit in ein geschichtlich bedeutsames Jahr fallen, denn 2023 steht auch das 100-jährige Jubiläum der Gründung der türkischen Republik an.

Nach seiner Fertigstellung soll der Kanal eine Länge von 50 Kilometern aufweisen und dabei 150 Meter breit sein. Um dem Tiefgang grösserer Schiffe gerecht zu werden, wird die Tiefe des Kanals 25 Meter betragen. Die heutige Bosporus-Durchfahrt wird im Jahr von über 50.000 Handelsschiffen, unter ihnen auch viele Tanker, befahren. Im Jahr 2023 soll der neue Kanal dann von etwa 150 bis 160 Schiffen pro Tag befahren werden können.

Die voraussichtlichen Baukosten für den Kanal, der nach der Auffassung Erdogans den Suez- und den Panama-Kanal übertreffen wird, wurden von dem Ministerpräsidenten bislang noch nicht beziffert.