Unsere Kreuzfahrexpertin Lisa war an Bord der Mein Schiff 1 und nimmt uns mit auf ihre einwöchige Panoramafahrt von Kiel über Stockholm und Turku – eine Kreuzfahrt, die in den aktuell herausfordernden Zeiten etwas ganz Besonderes ist. Sie berichtet uns vom Leben an Bord, wie das Hygienekonzept umgesetzt wird und welche landschaftlichen Highlights während der Reise auf sie gewartet haben.
Endlich wieder Kreuzfahrt – endlich wieder Mein Schiff
Nach der Ankunft am Kieler Hauptbahnhof wurden wir von einem Mitarbeiter von TUI Cruises in Empfang genommen und der Weg zum kostenfreien Shuttlebus wurde uns erklärt. Dieser brachte uns in wenigen Minuten zum Ostseekai und da lag sie, die Mein Schiff 1! Aufgrund der aktuellen Situation war dies gewiss ein sehr aufregender wie bewegender Moment und die Vorfreude stieg.
Zunächst gaben wir unsere Koffer ab, woraufhin die Prüfung des tagesaktuell ausgefüllten Gesundheitsfragebogens folgte. Nun wurde die Körpertemperatur gemessen, die bei uns glücklicherweise im grünen Bereich lag. So konnten wir weiter zum Check-In, dessen Zeitpunkt bzw. Zeitfenster man beim Ausfüllen des Bordmanifests über die Mein Schiff-App im Vorfeld bestimmen konnte. Nachdem wir hier auch alle Formalitäten erledigt hatten, wartete schliesslich noch der obligatorische Sicherheitscheck auf uns und dann war es so weit: Wir waren endlich an Bord der Mein Schiff 1 angekommen und die Ferien konnten beginnen!
Ab auf die Kabine & zur Seenotrettungsübung
Unsere Kabine war direkt bezugsbereit und so machten wir uns zuerst einen Eindruck von der Balkonkabine 10011 – unser Zuhause für die nächsten 7 Tage! Sofort stellte sich das für Mein Schiff typisch heimelige Gefühl ein. Grosszügig geschnitten beeindruckt die Kabine vor allem mit ihren vielen Verstaumöglichkeiten, in denen man das Gepäck sehr gut unterbekommt. Highlight dieser Kabine war für uns jedoch der Blick vom Balkon, denn man hat einen wunderbaren Ausblick auf die Brücke.
Nachdem wir die Kabine erkundet hatten und die ersten Sachen in den Schränken verstaut waren, stand die Seenotrettungsübung auf dem Programm. Anders als bei bisherigen Kreuzfahrten findet diese nämlich unmittelbar nach Betreten des Schiffs und nur in kleinen Gruppen statt. Wir machten uns also auf den Weg zu unserer Musterstation. Im Theater angekommen, begann nach kurzem Warten unsere Seenotrettungsübung. In unserem Fall fand diese nur zu zweit statt, sodass die Abstandsregelung problemlos eingehalten werden konnte. Das neue Konzept der Seenotrettungsübung überzeugte uns in allen Belangen: Ohne langes Warten und im kleinen Kreis ist die Einweisung schnell erledigt.
Das Hygienekonzept von TUI Cruises: Wirklich durchdacht & absolut sicher
Überhaupt ist das Hygienekonzept von TUI Cruises wirklich durchdacht, was letztlich dazu führte, dass wir uns während der gesamten Reise sicher fühlten – tatsächlich sicherer als an Land. In den öffentlichen Bereichen stehen ausreichend Desinfektionsspender zur Verfügung, Aufzüge dürfen maximal von 4 Personen gleichzeitig genutzt werden, das Personal trägt zu jeder Zeit eine Mund-Nase-Bedeckung und die tägliche Temperaturmessung, die im Übrigen lediglich 2 Minuten in Anspruch nimmt und somit überhaupt nicht störend ist, sorgen für weitere Sicherheit. Die Passagiere selbst sind dazu aufgefordert, in allen Bereichen, in denen der Mindestabstand nicht uneingeschränkt eingehalten werden kann, ebenfalls eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. In den Gängen zur Kabine sowie bei Betreten der Restaurants ist dies folglich ein Muss, aber auch in den weiteren öffentlichen (Innen-) Bereichen wurde dies bei unserer Reise von allen Passagieren eingehalten. Sobald man am Tisch sitzt oder auf der Liege liegt, kann die Bedeckung abgenommen werden. Uns störte dies zu keinem Zeitpunkt, da gleiche oder ähnliche Regelungen auch an Land gelten und die Zeit, die man am Tag mit Maske verbachte, sehr gering war. Das Ferienfeeling wurde demnach nicht geschmälert!
Beim Betreten des Restaurants ist das Waschen der Hände und die anschliessende Desinfektion erforderlich. Am Eingang wird man von einem Crewmitglied empfangen und nach der Kabinennummer gefragt. So ist im Notfall leicht nachzuvollziehen, welche Personen sich zu welcher Tageszeit im Restaurant befunden haben. Schliesslich wird man zu einem freien Tisch begleitet und das Besteck wird in Papier eingeschweisst übergeben. Die Tische vor, hinter und neben dem eigenen Tisch werden nicht belegt, woraufhin Schilder weisen. In den Bedienrestaurants kann man die Speise- und Getränkekarte über die Mein Schiff-App abrufen, alternativ gibt es diese aber auch in Papierform. Das Buffetrestaurant Ankelmannsplatz hat ebenfalls weiterhin geöffnet: Absperrbänder und Markierungen auf dem Boden verhindern das Herantreten an die jeweiligen Speisen. Diese werden von den freundlichen Crewmitgliedern überreicht, was hervorragend funktionierte. Getränke werden von der Crew gezapft, sodass auch hier für bestmögliche Hygienebedingungen gesorgt ist.
Tschüss Kiel, guten Morgen Rügen!
Kaum waren wir an Bord, war es nach einer kurzen abendlichen Stärkung im Ankelmannsplatz schon an der Zeit, sich von Kiel zu verabschieden. Bei Sonnenschein legten wir um 19 Uhr ab, was mit Ertönen des Schiffhorns und der Auslaufhymne „Grosse Freiheit“ zu einem sehr ergreifenden Moment wurde. Durch die Kieler Förde ging es in Richtung Ostsee und bei einem ersten Cocktail liessen wir den Abend ausklingen. Am nächsten Morgen wartete nach einem wunderschönen Sonnenaufgang schon die erste Besonderheit der Reise auf uns: Ein Frühstück vor dem Kap Arkona, der Steilküste im Norden der Insel Rügen! Bei welcher Kreuzfahrt kommt man schon in diesen Genuss? Bei bestem Wetter fuhr die Mein Schiff 1 weiter entlang der Küste Rügens bis zum bekannten Königsstuhl. Ein einmaliges Ereignis!
Nach einer 360°-Drehung ging es für uns weiter in Richtung Stockholm. Im Tagesverlauf fuhren wir noch an der dänischen Insel Bornholm vorbei, die wir von Deck aus am Horizont erahnen konnten. Bei angenehmen 22 Grad haben wir die Sonne am Pooldeck sowie die Vorzüge des Premium Alles Inklusive-Konzepts genossen. Die Eisschokolode und ein kühlender Cocktail waren hier genau das Richtige. Den Tag liessen wir schliesslich bei einem leckeren Abendessen im Atlantik Klassik ausklingen.
Einzigartig, atemberaubend oder einfach nur wunderschön: Die Schärendurchfahrt bis nach Stockholm
Nach einem weiteren herrlichen Seetag, bei dem wir an Gotland vorbeifuhren, erreichten wir an Tag 4 gegen 9 Uhr die Schäreneinfahrt in Richtung Stockholm. Die Fahrt durch die Schären dauerte etwa 5,5 Stunden und hier kam dem Wort Panoramafahrt eine besondere Bedeutung zu. Das landschaftliche Bild, das sich uns bot, war atemberaubend und wunderschön oder einfach gesagt, kaum in Worte zu fassen. Inmitten der Schärengärten konnten wir beispielsweise einen Blick auf die Inseln Norröra und Söderöra werfen, die besser bekannt sind als Drehort für Astrid Lindgrens Serie „Ferien auf Saltkrokan“. Typische Schwedenhäuschen und die unberührte Natur machten die Durchfahrt zu einem wirklich besonderen Erlebnis, das man bei keiner anderen Kreuzfahrt in der Form zu Gesicht bekommt und geniessen kann, da die Schiffe meist morgens bereits sehr früh in Stockholm anlegen.
Ein Highlight folgt dem anderen: Das erste Flottentreffen mit der Mein Schiff 2
Am frühen Nachmittag erreichten wir schliesslich Stockholm, wo wir für ungefähr eine Stunde an der Pier anlegten. Vom Hafen aus hat man einen guten Blick auf die Stadt und einige Sehenswürdigkeiten. Und da konnte man sie bereits in der Ferne erahnen: Das Schwesterschiff, die Mein Schiff 2, tat sich inmitten der schmalen Durchfahrt hervor und kam immer näher. Das Flottentreffen stand kurz bevor und die Passagiere versammelten sich an der Reling. Die aufmerksame Crew achtete hierbei darauf, dass eine Mund-Nase-Bedeckung getragen wurde, wenn zu viele Leute, die nicht zusammengehörten, zu nah beisammen standen.
Unter tosendem Applaus und Ertönen des Schiffsthyphons trafen die Mein Schiff 1 und die Mein Schiff 2 aufeinander – ein weiterer magischer Moment dieser Reise. Wir machten den Platz an der Pier frei, sodass die Mein Schiff 2 anlegen und wir unsere Fahrt, die uns wieder durch die bezaubernden Schärengärten führte, fortsetzen konnten.
Turku, der Geburtsort der Mein Schiff 1
Am nächsten Morgen befanden wir uns beim Aufstehen bereits in der Schärenlandschaft Finnlands. Schon bald erreichten wir Turku, den Geburtsort der Schiffe der Mein Schiff-Flotte. In der Ferne konnte man bereits die Meyer Turku Werft und die Mein Schiff 2 erkennen. Das zweite Flottentreffen war schliesslich ein aussergewöhnliches: Beide Schiffe führten den Gästen eine Choreografie vor. Während des „Schiffballetts“ lief die Auslaufhymne und des Schiffshorn ertönte mehrfach. Ein wahrer Gänsehautmoment!
Nun fuhren wir in die Nähe der Werft, in der derzeit die Mardi Gras von Carnival Cruise Line liegt. Auch dies war ein Ereignis, das man so schnell nicht vergessen wird.
Die letzten beiden Seetage & Entertainment an Bord
Im Anschluss an einen wundervollen Tag in Turku lagen nun noch zwei entspannte Seetage vor uns. An beiden Tagen konnten wir die Entertainmentangebote in aller Ruhe wahrnehmen. Zwar mussten wir auf die beliebten Shows im Theater verzichten, dafür waren während der gesamten Reisen aber tolle Gastkünstler mit an Bord. Ob Sängerin, Mentalist oder Comedian – sie alle beeindruckten uns mit ihrem Programm.
Darüber hinaus hat TUI Cruises die sogenannte „Abendschau“ – eine Art Talkshow – ins Leben gerufen. Täglich um 17 Uhr begrüsste unsere Kreuzfahrtdirektorin Wilma Rehberg einige Kollegen aus den verschiedensten Bereichen an Bord. Hierbei bestand die Möglichkeit, in der Schaubühne im Publikum zu sitzen oder aber die Sendung auf der Leinwand am Pooldeck und auf dem Fernseher in der Kabine zu verfolgen.
Alle Programmpunkte, also auch Sportkurse sowie weitere Aktivitäten wie Shuffleboard, mussten im Vorfeld über die Mein Schiff-App reserviert werden, wodurch gewährleistet wurde, dass die maximal zulässige Teilnehmerzahl nicht überschritten wurde.
Fazit: Vollwertiges Kreuzfahrterlebnis mit Exklusivfaktor
Wie war sie nun die Kreuzfahrt unter Corona-Bedingungen? Müssen Abstriche gemacht werden oder sind die Panoramafahrten eine vollwertige Kreuzfahrt?
Zugegeben, wir waren anfangs skeptisch und wussten nicht so recht, was uns erwarten wird. An Bord wurde uns dann aber schnell jeglicher Zweifel genommen und schnell stellte sich bei uns Ferienstimmung ein. Wir fühlten uns zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt und das Tragen der Mund-Nase-Bedeckung störte uns in keinster Weise. Im Gegenteil! Wir fühlten uns wesentlich sicherer als an Land, da sowohl das Personal als auch die Gäste sich der Situation bewusst waren und alles dafür taten, dass das Kreuzfahren in dieser schwierigen Zeit funktionieren kann.
Die Reise sind Ferien der völligen Entspannung und des Abschaltens vom Alltag. Hier rücken die täglichen Schlagzeilen, die rund um Corona herumschwirren, in den Hintergrund. Die landschaftlichen Höhepunkte haben uns fasziniert und so die Einzigartigkeit der Reise betont. Aufgrund der wesentlich geringeren Auslastung kann man die Bordeinrichtungen besonders intensiv nutzen und das Premium Alles Inklusive-Konzepts in vollen Zügen geniessen. Begeistert hat uns vor allem der herausragende Service der gesamten Crew, der dank des idealen Crew-Passagier-Verhältnisses aus unserer Sicht nochmal auf ein höheres Niveau gehoben wurde. Das Personal hat keine Mühen gescheut, uns perfekte Ferien zu schenken. Ein pures Borderlebnis mit Exklusivfaktor eben, das man gerne öfter erleben möchte!
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass TUI Cruises sich wirklich etwas hat einfallen lassen und auch während Corona ein vollwertiges Kreuzfahrtprodukt anbietet.